Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche zu Segnungsbeschluss der Evangelischen Landeskirche Württemberg
In der Synode der Evangelischen Landeskirche Württemberg ist ein Kompromissvorschlag, der die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst ermöglicht hätte, knapp gescheitert – es fehlten zwei Stimmen. Dazu erklärt Markus Gutfleisch von der Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche:
„Die Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche ist bestürzt, dass die Synode noch nicht einmal den Kompromissvorschlag, der viele Vorbedingungen beinhaltet, akzeptiert hat. Gemeinsam mit der Vereinigung ‚Offene Kirche’ in Württemberg sind wir überzeugt: Die Kirche ist bunter als die Synode. In der Landessynode gab es keine Mehrheit für eine Öffnung der Kirche. Damit bleibt in Württemberg alles so, wie es ist. Die Evangelikalen verweigerten jede Veränderung. Sie bestehen darauf, dass homosexuell Liebende weiterhin nicht im Gottesdienst gesegnet werden dürfen.
Die Arbeit für die volle Akzeptanz und kirchenrechtliche Gleichstellung geht in Württemberg weiter. Das Ziel ist die Trauung lesbischer und schwuler Paare im Gottesdienst; das Ziel ist eine Kirche, die Menschen in ihrem Glaubens- und Lebensweg begleitet, anstatt ängstlich an ungerechten Strukturen festzuhalten und diese mit Bibelworten zu begründen. Diskriminierung ist niemals christlich!
Die Mehrheit der evangelischen Christ*innen in Deutschland lebt in Landeskirchen, in denen die Trauung von lesbischen und schwulen Paaren möglich ist. Als christliche Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*-Menschen sind wir sicher, dass dieser Weg richtig ist. Im Jahr des Reformationsjubiläums hätten wir uns in der Württembergischen Landeskirche mehr Mut zur Öffnung gewünscht. Gemeinsam mit den Initiativen, die dafür an der kirchlichen Basis kämpfen, arbeiten wir für weitere Veränderung, damit eine künftige Synode sich für Akzeptanz entscheidet.”